Nachhaltige Reisetipps

Nachhaltiges Reisen wird immer wichtiger, da wir uns bemühen, unsere Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, während wir die Welt erkunden.

Wenn du die folgenden Tipps befolgst, kannst du deine Reisen genießen, während du deinen ökologischen Fußabdruck minimierst und gleichzeitig die lokalen Gemeinschaften unterstützt, die du besuchst.

1. Unterkunft

Übernachte auf deinen Reisen bei Servas-Gastgebern. Sogenannte Homestays - das heißt, du übernachtest bei anderen Menschen zu Hause - sind eine der klimafreundlichsten Formen der Unterkunft. Sie erzeugt so wenig Kohlendioxid (CO2) dass sie als "klimaneutral" gilt.*

Wenn du nicht bei Servas-Mitgliedern im weltweiten Netzwerk von Gastgebern übernachtest: Wähle andere umweltfreundliche Unterkünfte, zum Beispiel andere Organisationen, die Homestays oder Homeswapping anbieten.

Wenn du in Hotels, Herbergen oder Vermietungen übernachtest, wähle solche mit umweltfreundlichen Praktiken wie energieeffizienter Beleuchtung, Recyclingprogrammen und Wassersparinitiativen.

2. Bewusste Wahl des Verkehrsmittels

Entscheide dich bewusst für ein Verkehrsmittel, sowohl für die Anreise als auch für die Fahrt zu deinem Zielort.

Laut dem Luftfahrtunternehmen Flygreen sparst du bis zu 90% der CO2-Emissionen, wenn du nicht fliegst und stattdessen den Zug oder Bus nimmst. Wenn du fliegen willst oder musst, kannst du eine Reihe von Tricks anwenden, um es so nachhaltig wie möglich zu machen, indem du Direktflüge und die nachhaltigste Fluggesellschaft wählst und andere informierte Entscheidungen triffst.

Wenn du an deinem Ziel angekommen bist: Nutze öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Züge und U-Bahnen, um dich fortzubewegen, anstatt ein Auto zu mieten. Wenn es die Entfernung erlaubt, kannst du auch zu Fuß gehen oder ein Fahrrad mieten.

3. Nimm weniger Gepäck mit

Jedes zusätzliche Kilogramm in einem Flugzeug bedeutet, dass zusätzlicher Treibstoff verbraucht wird. Dieser erhöhte Treibstoffverbrauch führt zu zusätzlichen CO2-Emissionen. Auf einem Flug von Vilnius in Litauen nach Dublin in Irland würde zum Beispiel jedes Kilogramm Gepäck bedeuten, dass zusätzlich 1 kg CO2 ausgestoßen wird.

4.Wähle Direktflüge

Laut einer Schätzung kostet jeder zusätzlich geflogene Kilometer den Planeten rund 160g CO2 pro 1 Kilometer und Passagier. Der negative Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass beim Start viel mehr CO2 ausgestoßen wird als auf den anderen Etappen eines Fluges.

5. Minimiere die negativen Auswirkungen vor Ort

Wähle an deinem Reiseziel Aktivitäten, die nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt haben: Entscheide dich für Wandern, Schnorcheln oder Kajakfahren und nicht für Aktivitäten, die viel Energie und Rohstoffe benötigen.

Vermeide Aktivitäten, die negative Auswirkungen auf die lokale Kultur und Kulturdenkmäler haben. Besuche keine in Gefangenschaft lebenden Tiere, die zur Zerstörung ihres Lebensraums beitragen.

6. Sei bewusst und gebildet

Informiere dich über die ökologischen, kulturellen und politischen Probleme, mit denen die von dir besuchten Ziele konfrontiert sind. Respektiere die lokalen Bräuche, die kulturelle Identität und die Traditionen und bemühe dich, ein Gefühl des Verständnisses und der Toleranz zu hinterlassen, das einen positiven Einfluss auf die Gemeinschaften hat, denen du begegnest.

7. Unterstütze lokale Unternehmen

Wenn du in lokalen Restaurants isst und Waren in kleinen Geschäften, bei Handwerkern und anderen Kleinunternehmern kaufst, unterstützt du die lokale Wirtschaft und reduzierst den CO2-Fußabdruck großer Unternehmen.

8. Minimiere deinen Abfall

Statt Einweg-Plastikflaschen, Einkaufstaschen und anderen Behältern bringst du deine eigenen wiederverwendbaren mit. Werbegeschenke wie Broschüren oder Landkarten landen oft im Müll, also nimm sie nur mit, wenn du sie wirklich brauchst.

9. Minimiere deinen Verbrauch von Energie und Wasser

Wenn du deine Unterkunft verlässt, schalte Licht, Klimaanlage und Heizung aus. Wenn möglich, dusche so kurz wie möglich, denn es wird Energie benötigt, um das Wasser zu erhitzen. Verwende Handtücher wieder, um den Wasserverbrauch zu senken. Wenn möglich, biete deinem Servas-Gastgeber an, deine eigene Bettwäsche mitzubringen, um den Abwasch zu minimieren.

10. Überlege, wie du deinen ökologischen Fußabdruck ausgleichen kannst

Es gibt verschiedene Organisationen, die Klimaschutzprogramme anbieten, insbesondere in Verbindung mit Flugreisen.

Du kannst Emissionsrechte kaufen, damit sie nicht von anderen genutzt werden können. Der finanzielle Ausgleich kann auch auf einer Spende beruhen, zum Beispiel für die Anpflanzung von Bäumen oder den Ausbau erneuerbarer Energien, die fossile Energie ersetzen. Wenn du einen solchen Klimaausgleich kaufst, erhältst du einen Nachweis, der den reduzierten Emissionen entspricht.

Servas hat keine festgelegten Richtlinien, wenn es um Klimaschutzprogramme geht, aber wir möchten, dass du dir bewusst bist, dass es diese Möglichkeit gibt und dass sie von einer Vielzahl von verschiedenen Arten von Klimafinanzierungsprojekten, Unternehmen und Organisationen angeboten wird.

Wir möchten, dass du dir über die Kritik an der Klimakompensation im Klaren bist. Die Kritiker sind der Meinung, dass die Klimakompensation den Fokus von den Bemühungen zur Emissionsreduzierung ablenken und zu einer Möglichkeit werden kann, sich von technologischen und verhaltensbezogenen Veränderungen freizukaufen.

Es gibt aber auch die Ansicht, dass die Klimakompensation eine Ergänzung sein kann, um einen schnellen Übergang zu einer klimafreundlichen Gesellschaft zu unterstützen, und dass sie einen Beitrag für Unternehmen leisten kann, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, indem sie in erneuerbare Energien und in Klimamaßnahmen in ärmeren Ländern investiert haben. Die Kompensation kann durch die Projekte, in die der Klimakompensator investiert, zum Klimanutzen beitragen. Darüber hinaus können andere positive Nebeneffekte entstehen, wie der Zugang zu sauberer Energie für ressourcenarme Gruppen oder die Wiederherstellung von Ökosystemen.

Quellen:

Global Citizen (globalcitizen.org)

Der Naturschutzverband in Schweden (Naturskyddsföreningen)

Canary Green (canarygreen.org)

AY Institut (activeyouth.lt)

* Forscher an der Technischen Universität Chalmers in Schweden betrachten das Übernachten bei anderen Menschen - Homestay - als eine "klimaneutrale" Form der Unterkunft. Das liegt daran, dass nur wenig Kohlendioxid (CO2) erzeugt wird, wenn du bei jemandem zu Hause wohnst oder jemanden bei dir zu Hause aufnimmst. Die Forscherinnen und Forscher gehen von folgender Annahme aus: "Die zusätzliche Klimabelastung durch diese Unterkunftskategorie ist vernachlässigbar und wird daher mit 0 kg pro Gastnacht angenommen."

Quelle: Travel and climate Methodology Report. Version 3.0 (PDF)


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